Pünktlich zur Einweihung des nun schon 17. Flursteins in der Gemarkung Ashausen verzogen sich die letzten Regenwolken endgültig.
Die Flur „Up`n Moor“ wurde erstmals 1776 erwähnt. Obwohl die Flur als Moor bezeichnet wird, ist der Boden nicht moorig, sondern es führte vermutlich die schwarze Erde zu diesem Flurnamen. Die hinter den Häusern der Gartenstraße liegenden Grundstücke werden teilweise noch heute als Garten- oder Ackerland genutzt.
Nachdem Reinhard Behr in gewohnt launiger Art über die Fluren im Allgemeinen und „Up’n Moor“ im Speziellen berichtete, wurden die erschienenen Gäste von den Spendern Ulrike und Olaf Sander mit Speis und Trank bewirtet.
Die Regenschirme fanden sich malerisch an der benachbarten Eiche ein.
Der Kälte zum Trotz, aber bei überwiegend trockenem Wetter, konnten ca. 60 Teilnehmer den diesjährigen Flurstein am Holtorfsloher Weg einweihen.
Reinhard Behr und die Stifter (Brigitte Ehlers-Grelck, Peter Grelck & Ingrid Schreer) begrüßten alle Anwesenden und freuten sich über die zahlreich erschienenen Gäste.
Als Vorsitzender des Heimatvereins erläuterte Reinhard Behr die geschichtlichen Hintergründe der Flursteine in Ashausen. Anschließend wurde der Stein und die dazugehörende Infotafel von den Stiftern und dem Vorsitzenden unter großem Applaus enthüllt.
Peter Grelck fügte in seiner kurzen Ansprache noch persönliche Beweggründe zur Stiftung und die Historie des einzuweihenden Steins hinzu. Dieser Stein (siehe Fotos) ist vor Jahren bei Bauarbeiten auf dem Grundstück der benachbarten Familie Andersen gefunden worden und stammt aus der Eiszeit.
Die Flur „An´n Abenbarg“ (Aben = Ofen) wurde erstmals 1607 erwähnt und umfasst eine Fläche von ca. 30 ha. Die höchste Erhebung der Flur mit 51 m liegt an der Gemeindegrenze zur Gemarkung Scharmbeck. In diesem waldreichen und teilweise lehmigen Gebiet wurden Bruchstücke von Lehmöfen (daher auch der Begriff „Ofenberg“) aus vorgeschichtlichen Besiedlungen gefunden.
Die Freude über den nunmehr 16. Flurstein war groß und die anwesenden Gäste wurden mit allerlei Getränken und leckeren Suppen von den Gastgebern verköstigt.
Petra Göring, als zweite Vorsitzende des Heimatvereins, verwies noch einmal darauf, dass ihre Tochter im Siebdruckverfahren wieder T-Shirts mit dem Heimatvereinslogo erstellt. Petra Göring nahm Bestellungen entgegen und erläuterte, dass auch noch kurzfristig Bestellungen per E-Mail (hva@heimatverein-ashausen.de) oder telefonisch bei Kati Domroes (04174-593071) möglich seien. Ebenso durfte ein bisschen Werbung für den Heimatverein nicht fehlen. Thomas Götze hatte Mitgliederanträge dabei und dankte allen für ihr Engagement.
Bei interessanten Gesprächen und Schlehenschnaps klang der Abend aus, vielen Dank den Stiftern/Gastgebern.
Die Flur umfasst den Bereich zwischen Ohlendorfer Weg, Holer Moor und Mondscheinweg. Während und nach dem Krieg siedelten sich hier die ersten Bürger, vornehmlich Hamburger, an. Sie bauten sich Wochenendhäuser, in denen sie zunächst auch nur das Wochenende verbrachten. Im Laufe der Zeit wurden die Wochenendhäuser ausgebaut und es kamen viele Neubauten hinzu.
Der überwiegende Teil der Flur ist jedoch noch Waldgebiet, bestanden mit vielen mächtigen Kiefern.
Die namensgebende Nachbarflur GRODE TORFMOOR liegt zwischen dem Mondscheinweg und dem Ashäuser Mühlenbach. Dort wurde in früheren Jahren Torf abgebaut.
Ca. 30 Mitglieder und Freunde kamen trotz des kalten Wetters
– immerhin hat es pünktlich zur Steinsetzung aufgehört zu regnen – und lauschten andächtig den Worten von Reinhard Behr.
Im Anschluss klönten wir noch lange bei von den Stiftern des Steins angebotenen Snacks und Getränken. Vielen Dank!
Dieses Flurstück (amooriges Brachland) wurde 1825 im Verkoppelungsrezess als gemeinschaftlich genutzter Besitz ausgewiesen und diente vornehmlich zum Schweineaustrieb.
Das Gelände wurde urbar gemacht, kultiviert und der Bach begradigt. Mit dem Aufkommen intensiverer Schweinemast um 1880 und dem Bau massiver Schweinehäuser wurden hier Abbauerstellen auf Erbenzins vergeben.
Die ersten Ansiedlungen erfolgten im Bereich „Am Osterberg“ ab 1894 und im Bereich „Neue Straße“ ab 1908.
Der Stein wurde beim ehemaligen Kiesturm (Steinhage) gefunden und von Hans-Jürgen Neven (Hötzel) von dort zur Beschriftung nach Ashausen und später zum endgültigen Standort transportiert.
Die Fa. Möller-Blödorn (Inh. Falta) fertigte die Inschrift. Die Gravur des Schildes organisierte wie immer Thomas Götze, das dann von Reinhard Behr zusammengebaut wurde.
Die Pflege des gemeindeeigenen Areals rund um den Stein übernehmen die direkten Anwohner Hanna & Hans Wegner.
Wir bedanken uns bei Günter Leube und Thomas Götze als Stifter und für den anschließenden Umtrunk mit Imbiss.
Lage: Gartenstraße in Richtung Scharmbecker Grevelau (Wegespinne)
Die Flur „GROOD WISCH“ wurde erstmalig 1810 / 1825 erwähnt.
1847 wurden durch die Inbetriebnahme der Eisenbahn Harburg-Lüneburg-Celle-Hannover die Flurstücke 42, 43 und 44 zerschnitten.
Die Flur beginnt erst jenseits des Grenzgrabens auf beiden Seiten der Bahnlinie.
Lage: Verbindungsweg Scharmbecker Straße Richtung Lundes Kiel
Verlängerung der Straße Zum Bruch
Die Flur „FOORSFELL’N“ liegt von Ashausen kommend links neben der Scharmbecker Straße, so dass die heutige Straße Fohrsfeld zwar nicht zu dieser Flur gehört, jedoch auf sie zu führt.
Im Anschluss an die Flursteinlegung im „Western“ wurde anlässlich des 10-jährigen Jubiläums des Heimatvereins vom 1. Vorsitzenden Reinhard Behr eine Eiche auf dem Gelände vor dem „Olen Huus“ gepflanzt.
Spender: Vera und Thyss Henze, Sabine und Manfred Hintze
Lage: Ecke Holtorfsloher Weg / Hooler Moor
Dieser Stein trägt den Namen von der Flur WESTERN.
Western (1607 Western, 1776 Im Westen) – eine nach dem Westen gelegene Feldmark.
Die WESTERN ist die größte Flur von Ashausen mit einer Größe
von ca. 100 ha. Diese Flur ist überwiegend Waldgebiet und daher für die Naherholung gut geeignet.
Der Flurname „SUURBROOK“ weist auf ein im Süden von Stelle, mit Bäumen und Gestrüpp bestandenes sumpfiges Gelände hin.
Eine andere Deutung könnte auf einen Bruch mit sauren Bodenverhältnissen hinweisen.
Weitere, vielleicht nicht ganz ernst zu nehmende Deutungen könnten sein:
die Bewirtschafter dieses Geländes sind aufgrund der Bodenverhältnisse versauert oder hier wurden Personen vorgefunden, die in „Sauer“ lagen.