Der Heimatverein Ashausen engagiert sich seit vielen Jahren aktiv für den Erhalt und die Pflege der Werte dieses über 700 Jahre alten Dorfes. In dem jüngsten Projekt mit dem Arbeitstitel „Dorfgeschichte sichtbar machen“ dreht sich alles darum, die das Ortsbild prägenden Einflüsse und Entwicklungen auch für die jüngere Generation und die zahlreichen Neubürger von Ashausen sichtbar und erlebbar zu machen. Der erste von drei Teilen des Projektes konnte nun eingeweiht werden.
Rund 90 Einwohner und Gäste folgten am 27. Januar 2018 der Einladung des Heimatvereins Ashausen und wurden vom Vereinsvorsitzenden Reinhard Behr vor dem Schützenhaus am Holtorfsloher Weg bei trockenem Wetter herzlich begrüßt. Darunter auch Bürgermeister Robert Isernhagen und Jürgen Steinhage, Enkel des Gründers des Betonwerkes Heinrich Steinhage. Sie alle waren gekommen, um an der Enthüllung der Informationstafel „Schützenhaus“, die stellvertretend für 18 weitere Tafeln zur Dorfgeschichte von Ashausen ausgewählt wurde, teilzunehmen. Bevor die Tafel den Blicken der Gäste frei gegeben wurde, erzählte der Leiter des Projektes Peter Grelck über die spannende und interessante Arbeit an dieser umfassenden Aufgabe.
Bürger engagierten sich
Eineinhalb Jahre hat die Arbeitsgruppe „Dorfgeschichte“ bestehend aus Reinhard Behr, Klaus-Dieter Klose, Bernd Degel, Ilona Willrodt, Sylvia Simon, Gabriela Richter, Manfred Richter, Arne Persil, Lothar Riedel, Jürgen Neubauer unter der Leitung des ehemaligen Stadtplaners Peter Grelck intensiv recherchiert, getextet und gestaltet, um Wissenswertes zu 19 markanten Punkten rund um das Dorf Ashausen erlebbar zu machen. „Die Zusammenarbeit in diesem Team war für mich ein tolles Erlebnis“, sagte Peter Grelck. „Ich dachte, nach 33 Jahren leben in Ashausen wüsste ich schon einiges, aber meine Mitstreiter hatten viel mehr Detailwissen zur Dorfgeschichte als ich“.
Schlau werden durch Spazierengehen
Das Ergebnis kann nun auf 19 klar gestalteten und wetterfesten Tafeln während eines Spazierganges durch und um das Dorf von Einheimischen und Besuchern nachgelesen werden.
Dazu gehören zum Beispiel die Geschichten rund um den Kiesabbau und das Betonwerk der Firma Steinhage, die auf insgesamt vier Tafeln entlang der Ashausener Straße dargestellt wird; die Heidbargsiedlung mit dem angrenzenden Jubiläumswald, die Finnen- und die Mühlenbachsiedlung, der „Rosenhof“, die alte Postbrücke – auch Napoleonbrücke genannt – sowie die Schützen- und Sportanlagen, um nur einige zu nennen.
Im Zuge des modernen Handy-Zeitalters tragen alle Tafeln auch einen QR-Code, der zur Webseite des Heimatvereins mit noch mehr Details zum jeweiligen Standort führt.
Die Geschichte ist noch nicht zu Ende
„Die heute vorgestellte große Dorf-Tour ist der erste Teil des Projektes „Dorfgeschichte“. Im zweiten Schritt wird eine Tour durch das Ortszentrum von Ashausen erarbeitet. Und zum Schluss möchten wir dann an einem zentralen Platz drei bis vier größere Informationstafeln mit einer Zusammenfassung der Geschichtsdaten des Ortes, mit den Standorten aller Tafeln und Flursteine sowie mit der öffentlichen Infrastruktur aufstellen“, beendete Peter Grelck seine Ausführungen.
Er bedankte sich auch bei allen Befürwortern und aktiven Unterstützern des Projektes. Die Kosten dieses ambitionierten Projektes trägt übrigens allein der Heimatverein.
Mit den abschließenden Grußworten des Bürgermeisters, künftig mehr Tourismus nach Ashausen holen zu wollen (wofür er eigens zur Grünen Woche reiste), begannen rege Gespräche unter den Ashäusern bei Kaffee, Punsch, Schmalzbroten und Heitmanns wunderbarem Butterkuchen.
Michela Dulz
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Fotos im Text: Petra Göring und Sylvia Simon
Galeriefotos: Antje und Volker Klatt